Ausblick auf KW 45

Der entscheidende Hinweis auf kommende Woche wird wohl der sein, dass die Amis und Canadier auch die Uhren auf Winterzeit stellen. ;-) Ganz im Ernst, ich habe wenig Ideen für die nächste Woche, ich denke es ist für Bullen und Bären diesmal was dabei im Chart und das endet oft im Seitwärtsgeschiebe. Schaut selbst:

Bären werden auf die orange Line schauen und auch vermerken, dass der 1290er Bereich erfolgreich verteidigt und verkauft wurde. 1300 scheinen eine sehr harte Marke zu sein. Immerhin verweilte der Index schlappe 6 Monate um diesen Bereich herum. Bullen werden das tripple crossing der wichtigsten Moving Averages (10,20,50) hervorheben (grün markiert) und werden die scharfe Abwärtsbewegung der vergangenen Woche als ganz gewöhnliche Korrektur verbuchen. Auch der MA200 rückt wieder in den Fokus. Der Indu konnte am Freitag bereits knapp drüber schließen und auch der SPX ist nicht mehr weit entfernt:

Schlusskurs waren 1253, der MA liegt bei 1273, immerhin 20 Punkte, die am Montag drin sein sollten. Schlicht weil der Trend intakt ist und jede Abwärtsbewegung preislich nie mehr als 61% zurück kam seit dem Start am 3. Oktober liegen die Chancen meiner Ansicht zum Start der Woche bei den Bullen. Ich gehe aber dennoch davon aus, dass ein neues Hoch verkauft werden könnte. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, denn die Aktuere sind nervös und reagieren hektisch auf politische Nachrichten.

Daher kann die beste Empfehlung nur lauten eng zu handeln, heißt für mich nicht länger als 2 Tage im Markt zu stecken. Letzte Woche hätte ich es schon befolgen sollen. 2x bin ich auf dem falschen Fuß erwischt worden, dazu liefen 2 Trades aus dem Gewinn wieder in den Pari StoppLoss. Es gibt eine mega Vola selbst overnight, aber wenn ihr mich fragt: Diese Herausforderungen sind es doch, die wir lieben. 

2 Worte möchte ich noch verlieren zu den Kommentaren des letzten Posts, speziell von Klewe.

Ich handle mit echten Geld. Das Risiko pro Trade liegt bei knapp 5% und das ist ein derart hoher Wert, dass er 99% aller Trader killt, da er bei angenommener 50:50 Gewinner-Quote ein Gesamt-Depot-Drawdown von bis zu 40% garantiert. Auch hier in den letzten Wochen war das nachzuverfolgen. von 255k ging es runter auf 190. Um das wegzustecken braucht es mentaler Schulung und Disziplin. Denn der Drawdown ereilt einen nicht nur einmal. Nahezu jeder Trader erhöht nach solchen Rückschlägen das Risiko, versucht aufzuholen was ausnahmslos der sichere Tod ist. Dies schreibe ich aus eigener Erfahrung, und das war auch der Hauptgrund für die vorzeitige Schließung des öffentlichen Depots hier Mitte 2009, um auch diese Frage zu beantworten

Natürlich ist Kontinuität das A und O. Da stimme ich uneingeschränkt zu. Ich stimme auch zu, dass man mit 10 Wochen guten Trading noch lange nicht davon sprechen kann und deshalb habe ich mich entschlossen diesen Beweis ein letztes mal zu führen. 1.1.2012 – 31.12.2012 will ich es tun und jedem, der möchte, meine Erfahrungen im Swing-Trading weiter geben. Angefangen von Marktvola-angepassten Setups, über Risikomanagement bis zu mentalen Stolpersteinen. Bis dahin halte ich mich dazu bedeckt und wünsche eine gute, erfolgreiche Woche.

Eine Nachricht sorgte für Verwirrung, weil sie auch von zerohedge panikmache-mäßig veröffentlicht wurde:

http://www.zerohedge.com/news/cme-goes-margin-defcon-1-makes-maintenance-margin-equal-initial-everything

Und wenn ihr mich fragt: Man sollte nicht zu allem eine Meinung haben. Der Chart wird es zeigen wohin es geht die kommenden Tage. Ich habe ZH immer sehr geschätzt, aber was die da derzeit von sich geben ist schon arg fragwürdig und angesichts der Popularität nicht ungefährlich. Es ist wichtig jeden Artikel stets zu hinterfragen. Natürlich wird es Schließungen von Positionen geben aber – das vergessen die Jungs von ZH leider – sowohl longs als auch shorts.

 

 

2 Gedanken zu „Ausblick auf KW 45“

  1. Ohne jetzt in Plattitüden zu verfallen: Der Margin Call gehört in diesem Geschäft (fast) dazu, wenn man in der Trader-Literatur so schaut auch bei jedem Guten fast zum Lebenslauf.

    Klar, jeder mag die Sieger und wir Deutschen, anders die Amerikaner, schauen jemanden, der in die Insolvenz gegangen ist, schräg an. Aber diese Einstellung ist falsch.

    Wichtig ist der Umgang damit, hier wurden ja nicht nur Fehler für einen Trade, sondern für ein ganzes Depot begangen. Was kann ich daraus lernen und zukünftig besser machen. Mich packt bei jedem Verlust der Ehrgeiz, es mir ‚wieder zu holen‘. Aber Verluste und Drawdowns passieren einfach. Gerade auch in diesen ‚politischen‘ Börsen kann man schnell mal auf der falschen Seite stehen und sich teils direkt freuen, dass ein (Initial-)Stopp etwas Schlimmeres verhindert hat.

    Nur wenn man die/alle Bedingungen kennt, kann man die Relevanz für das eigene Tun abschätzen.

    Darauf zielte meine sicherlich überspitzt formulierte Bemerkung.

    Ich wünsche Dir viel Erfolg und gute Trades in 2012.

  2. Stimmt mit dem Margin Call. Die Frage ist dann ob man schon beim ersten mal seine Lehren draus zieht und den zweiten und dritten nicht mehr zulässt. Du sagst es ja. Der Umgang damit ist wichtig.
    Oftmals bescheißt man sich auch selbst und schiebt Fehler in die “Lehrgeld-Schublade”, aber bis man wirklich soweit ist und einen Fehler als Lehrgeld verbuchen darf, braucht es eine Menge Arbeit und Aufarbeitung samt Denifition von Abstellmaßnahmen und die Befolgung derer. Auch da habe ich mich selbst gerne beschissen und ertappe mich immer noch dabei.
    Ich denke das Trading ist wohl eins der schwierigsten Geschäfte überhaupt, weil 1 Fehler dir jahrelange Arbeit zerstören kann. Zudem stelle ich mehr und mehr fest, dass Gewinne nicht den Schmerz von Verlusten egalisieren können wenn man nicht lernt dass man nicht am Top verkaufen kann und verpassten Gewinnen nicht hinterher heulen kann.

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