Ausblick auf den Dezember

Der Dezember ist saisonal gesehen der stärkste aller Monate. Im S&P Index ist er im Mittel der Monat mit den größten Gewinnen seit 1950, im DowJones die Nummer 2 mit im Schnitt +1,7% Performance (wie bei S&P übrigens).

Die Erfolgswahrscheinlichkeit für einen positiven Abschluss liegt mit 47 positiven zu nur 15 negativen Abschlüssen bei satten 75% Prozent. Aber natürlich versteht es sich damit von selbst, dass es keine Garantie auf einen grünen Abschluss gibt. Dennoch: Wer eine 3/4 Chance gegen sich hat, sollte mit Short-Positionen entsprechend besonnen agieren. Ich habe bereits im vergangenen Post aufgezeigt, wie der Marktverlauf im November sein muss, damit die Rallyewahrscheinlichkeiten für den Dezember hoch sind – nicht vergessen: In 2011 und 2012 makierte der Dezember den Start in eine mehrmonatige (!!) Rallye – heute aber möchte ich untersuchen, welche Umstände vorherrschen müssen, damit ein Dezember negativ performed. Dazu muss man lediglich in die Vergangenheit schauen. Negative Dezemberabschlüsse gab es in den letzten Jahren in:

2002: (-554,46 DowJones Punkte)

2005: (-88,37 DJ Punkte)

2007: (-106,90 DJ Punkte)

2008: (-52,65 DJ Punkte)

Hier einmal der Jahresverlauf dieser Jahre im Chart:

2002:

 

2005:

 

2007:

 

2008:

 

Welche Gemeinsamkeiten lassen sich entdecken? Mir ist zumindest aufgefallen, dass sich negative Einflüsse ergeben wenn im Oktober ein wichtiges Low gebildet wurde (2002, 2005, 2008), oder wenn der Markt in Bärenhand war (Ausnahme 2005, 2007). In 2005 war der Markt ein klarer Seitwärtsmarkt und als der Dezember begann, hatte er eine mächstige 10% Rallye im November hinter sich, die korrigiert werden musste. Auch der Abstand zum MA200 und MA50 war zu groß geworden. Somit ist auch der 2005 Markt nicht vergleichbar zu unserem in diesem Jahr. Hier nochmal der Verlauf von 2012:

 

Mir scheint es als wäre am ehesten der Verlauf von 2007 vergleichbar mit dem diejährigen. Auch dort gab es im Sept/Oktober ein Markt-Top welches bis Mitte/Ende November durch eine bärische Bewegung ergänzt wurde. Von dort an eine “Counter-Trend-Rallye”, genau wie jetzt. Auch in 2007 waren aus deutlich über MA200 darunter gefallen, um bis MA50 wieder zu korrigieren. Genau wie dieses Jahr. Auch der Gesamtjahresverlauf war ähnlich mit eine Frühjahrs- und einer Sommerrallye. Ich bin echt gespannt ob diese Übereinstimmungen zufällig sind… Beim genauen hinschauen der einzelnen Tagesabschlüsse ist mir übrigens auch noch aufgefallen, dass es eine weitere wichtige Gemeinsamkeit gibt zwischen einem positiven und negativen Dezemberabschluss. In der Vergangenheit war der Dezember seit 2000 IMMER positiv wenn die Summe der ersten 2 Handelstagen postiv war, wohlgegen stets negativ, wenn der Start in den Dezember schon holprig war. Darauf werde ich mich fokussieren am Montag und Dienstag und meinen Gesamtausblick auf den restlichen Verlauf auch davon abhängig machen. Was mich als derzeigiger Bulle aber tröstet ist der Umstand, dass ein möglicher Verlust im Dezember immer nur sehr gering war, abgesehen von 2002 mit -6,4%.

Augen offen halten ist also angesagt, auch zum Jahresende.

Danke!

 

4 Gedanken zu „Ausblick auf den Dezember“

  1. Nee, so war’s nicht gemeint. Ich mach das Ganze entweder kostenlos oder gar nicht. Mir ging es nur daran zu erinnern, hin und wieder auf die Links zu klicken. Kostet 5sec und ist eine kleine Geste, die aber viel hilft. Danke!

  2. kein guter Auftakt in den Dezember. Eine hässliche Doji-Kerze. Klarer Abprall am MA50 (daily) im S&P500. Die Chancen, dass am morgigen Dienstag eher die 1400 angetestet werden als das heutige High halte ich für höher. Damit dürfte dann auch die oben erwähnte 2 Tage Regel für den Dezember gültig werden. Wäre schade. Free lunch muss wohl auf das nächste Jahr verschoben werden. Das sind alles in allem zunächst keine guten Aussichten für den Rest des Jahrs.

Kommentare sind geschlossen.