Kurzer Ausblick

Die kommende Woche wird vielleicht die letzte Bärenchance sein, denn bereits die darauf folgende KW51 sind die meisten Institutionellen im Urlaub und die saisonale Christmas Rallye steht an. Hier das Muster, insbesondere die Handelstage ab 15. im Dezember. Bislang konnte dieses saisonale Muster – ich hatte in den letzten 2 Postings drauf hingewiesen – sehr gut gespielt werden:

Die Anfang Dezember angekündigte Rallye sollte sich jedenfalls noch am Montag (= Trading Day 9) fortsetzen, denke ich. Ideal wäre eine Gap-Up eröffnung, die verkauft wird. Ich erhoffe mir das Erreichen der angesprochenen 1245 und plane meine Longs gegen shorts einzutauschen, die im kleinen Zeitfenster auf 15min Ebene gehandelt werden. Hierzu wird mein bewährtes Moving-Average-System den Einstieg liefern, um nicht den gleichen Fehler zu machen, wie im September. Sollte das Ziel von 1245 nicht erreicht werden, liegt der Stopp bei 1232, der mir noch ein Paar wertvolle Punkte sichert.

Was den Dezemberhandel betrifft, kann ich bislang zufrieden sein, denn die Depotverdreifachung ist unter Dach und Fach. Und auch wenn die Fehler der Sept./Okt-Rallye ein wesentlich besseres Ergebnis verhinderten, kann ich das Resümee ziehen, Einiges draus gelernt zu haben. Herausgekommen ist ein neues Setup, dass schon angewendet werden konnte, ein Exit-Setup, das wohl am Montag Anwendung findet, und ich hoffe auch, dass ich das Buy-The-Dip Setup anwenden kann. Wie gesagt, aus heutiger Sicht, erwarte ich im Bereich 1220 wieder stützende Hände für dieses Setup.

Was mir ein bißchen Kopfzerbrechen macht derzeit, zugegebener Maßen, ist das extrem bullishe Sentiment und ich bin mir alles andere als sicher, dass sich die Bullen in den Januar noch retten können. Die Put/Call Ratios vom Sentimenttrader sind im Extrembereich, die AAII-Werte ebenfalls, d.h. der Markt befindet sich im Ungleichgewicht, und die Tür für den Ausstieg wird dadurch sehr schmal. Gut möglich also, dass die Indizes gleich zu Anfang Januar mit mehreren -2 und -3% Tagen das neue Jahr begrüßen.

Ich lasse dieses Jahr, wie ihr sicher an der abgenommenen Postinfrequenz merkt, schon ausklingen und gerade vor dem Hexensabbat am nächsten Freitag will ich keine zu großen Positionen drin haben. Am Donnerstag wird für mich schluss sein und erst am nächten Montag kommen neue Positionierungen in Frage. Eine Lehre aus 2010.

Was die Seite hier betifft, werde ich mir für 2011 etwas anderes einfallen lassen müssen. Zumindest möchte ich den Marktanalysebereich vom Depotführungsteil trennen, denn – auch das ist eine Lehre aus 2010 – das sind zwei ganz verschiedene Paar Schuhe. Der Marktausblick oder die Prognose hat nichts mit Trading zu tun. Trading ist das risikokontrollierte und richtig getimte An- und Verkaufen von Wertpapieren und kein Blick in die Zukunft. Streng genommen braucht Trading keine Analyse, denn sie verleitet nur zu Illusionen und Hoffnungnen, die es nicht braucht.

16 Gedanken zu „Kurzer Ausblick“

  1. der Long ist raus und shorts sind auf dem Weg.
    Der erste ging rein bei 1245 kurz vor Börsenstart USA, lief nur kurz gegen mich und die Bestätigung kam kurz vor Börsenschluss, als ich einen kleinen Rebound bei 1243 zum nachlegen nutzen konnte.
    Der Stopp für beide konnte schon nachgezogen werden auf 1245, somit liegen nur noch 20 Euro im Risiko, bei einer Chance von knapp 400.
    Noch ist die Kuh aber noch nicht vom Eis, wir brauchen etwas mehr Entfernung von dieser Marke und da darf overnight nicht allzuviel passieren.
    Die Tageskerze sieht auf jeden Fall sehr vielversprechend aus

  2. Bin wieder raus, bei 1244. Der Markt will noch ein neues Hoch bzw es kommt spätestens kurz nach 20Uhr wenn die FOMC Daten veröffentlicht werden.
    Hier gilt wie immer: Misstraue der ersten Bewegung: Daher hoffe ich, dass in den erstem Minuten nach Bekanntgabe es schön nach oben schießt und ich zugreifen kann.

  3. Hi Lukas,

    schön heftig die Bewegung nach 20:15 Uhr im S&P. Auch die Währungen regagieren gut.
    Mal sehen, wie der Schluss heute ist. Ich denke die Amis wollen ein noch höheres Hoch sehen.
    Bären müssen warten

    Gruss
    Heiko

  4. Servus Heiko,
    es war jedenfalls sehr ungewöhnlich heute. Direkt bei der Verkündung betrug die Spanne nur 3 SPX Punkte. Das ist normalerweise 3 mal höher. Ich sag immer, dass zur Handelsverkündung nur die total nervösen, durchgeknallten Extremzocker am Button sitzen, vielleicht sind ja die Großen unter ihnen auch schon im Weihnachtsurlaub.

    Die erste Reaktion ging zwar nach oben doch nach meinem Geschmack wieder zu schnell runter, so dass man der Gegenbewegung bis ca. 21.10 Uhr noch durchaus Potential zuschreiben konnte. Insgesamt sieht es immer noch nicht eindeutig genug aus für shorts mit größerem Risiko und man spürt förmlich die stützende Hand im Markt. Auch die letzte Gegenbewegung seit 1238 hat das gezeigt.

    Ich glaube irgendwie dennoch, dass Bären eine gute Chance haben morgen. Der VIX mag auch nicht mehr weiter fallen seit Tagen und da war bislang immer Verlass drauf. Ein neues Top ist aber durchaus möglich. 1250 wäre auch ne schöne Marke für den Optionsverfall…

    Ich hasse diese Wochen vorm Hexensabbat. Der einzige, der da nen Vorteil hat ist der Marketmaker. Der kleinzocker ist immer im Nachsehen. Diese Wochen muss man wenn möglich immer eng handeln und sich zu Verkündung vorher ausm Staub machen. Alles andere ist Quatsch

  5. wunderbar. Heute haben die Großen die Hosen runter lassen müssen. Nun ist klar: Die Marke der Marken ist 1240 im SPX. Die werden bis Freitag Nachmittag gehalten, da kann man man sich short stellen wie man will.
    Im DAX sind es 7000, bis Freitag 12 Uhr. Ich hab heute trotzdem 180 Euro auf der short Seite gemacht :-)) und damit ist die Woche für mich rum am Aktienmarkt. Keine Position mehr bis Montag bzw. Freitag abend.

    Es lohnt sich vielleicht noch Gold zu beobachten: 1380 ist eine technisch extrem wichtige Marke geworden (horizontaler Widerstand) und genau da befinden wir uns gerade. Von hier aus muss es jetzt steigen. Tut es das nicht und es fällt gar unter 1370, darf man die Rutsche bis 1350 ohne größeres Risiko mitnehmen. Ich hab für beide Fälle offene Order im System liegen.

    Im EUR/USD hab ich diese Woche wieder ein Paar Steine gelassen. Bin aber aufgrund eines Handelssignals (auf Tagesschlussbasis) weiter bullish. Und das so lange wie 1.317 halten.

  6. Lukas, im Prinzip stimme ich deiner Analyse zu, würde sie aber noch etwas justieren wollen: Wie du auch bin ich ein Anhänger des ZigZag’s. (Kurse schwingen um einen Mittelwert). Für mich ist dieser Mittelwert im Hourly derzeit im SPX bei 1235.5 – 1236.
    http://www.freestockcharts.com/
    (Ich weiß nicht ob, die eingezeichneten Linien sichtbar sind, sonst kann das jeder auch selber nachvollziehen).

    Im Forex achte ich auf die Weekly Pivots. Ist der Kurs unterhalb wäre ich vorsichtig mit Longs, vice versa. Gleiches Prinzip wie oben beschreiben. Beim EURUSD liegt der Weekly Pivot bei 1.3270, der Daily Pivot ist heute exakt der selbe, !! Natürlich sind auch immer Gewinne gegen den Trend möglich, aber die sind wie wir alle wissen, schwerer zu erreichen.

    Was für ein Handelssignal Long hast du im EURUSD gefunden?

    P.S.: Hast Du eigentlich noch die NDX-Shorts aus September oder wann und wie wurden die entsorgt?

  7. Hi Klewe.
    Die Linien von Freestockcharts sind nur bei Dir lokal auf dem Rechner sichtbar. Vielleicht kannst Du ein screenshot machen. Würde mich echt interessieren.

    Beim EUR/USD hab ich die Reissleine ziehen müssen, nach dem es vorhin einen Ausbruch aus der Konsolidierungsformation (seit heute morgen) gegeben hat. Ich hab bei dem Trade wieder meine Gier walten lassen und war ohne das Risiko im Griff zu haben doppelt drin. Schlappe 280 Euro hat mich der Spaß gekostet. Regt mich tierisch auf gerade. Nicht weil es schief gegangen ist, sondern weils unüberlegt war. Ich stelle zum 117. mal fest: Im Forex-Markt hab ich keinen Vorteil. Hier sehe ich nur den Kurs, kein Volumen, keine Internas. Ich dekne, dass es genau das ist, was mir da fehlt. So ist jeder Trade ein Münzwurf mit einer Chance < 50% (durch Spread, Emotionen) und da muss ich mich ernsthaft fragen ob ich mich damit nicht ruinieren werd wenn ich so weiter mache. Aktuell bin ich klar der Junkie vorm Einarmigen Banditen und nicht die Bank. Das muss sich ändern.

    Riesen Baustelle bis zum Neujahr, aber die geh ich an! Ab morgen früh!

    Hab mir mal die Pivots (auf Wochenbasis) reingeladen. Bei den Index-Futures nutze ich sie schon, als Richtlinien und die finden dort teilweise Beachtung, im Forex ist es wohl noch ausgeprägter.
    Welche Berechnungsart nutzt du für die Linien? Mein Chartmaker bietet an: Fibonachi, Klassisch, Boden, Camarilla, Woodie und “Fibonachi Zurückverfolgung”.
    Auf dem ersten Blick sehen Klassisch und Fibonachi gut aus, die W1 Marke wäre bei mir bei ca 1,3120

    Der berühmte September-Trade ist schon lange geschlossen. War aber nicht auf den NDX sondern auf SPX. Er ging von 1092,4 auf 1158,4 (am 5.10.) und das gleich doppelt. Ergebnis waren 959,10 Euro Miese und die Folgen für den Handel im Sept. und Oktober wiegen wohl doppelt oder dreifach.

    Bin jetzt noch in Gold eingestoppt und muss schauen dass 1350 angesteuert werden. Stopp bei 1410.

  8. Hier mein Pic mit den Linien, Datenstand von heute morgen. Die untere hat einfach mehr Auflagepunkte bei den Kursspitzen, deshalb halte ich sie für relevanter.
    http://www.pic-upload.de/view-8157402/SPX_161210.jpg.html

    Tja, die Pivots berechne ich ganz ‘klassisch’, also (High+Low+Close)/3. Je nach Datenanbieter differieren die Werte auch schon mal, auch ob du über den Future oder über Cash des Pairs rechnest. Mein Wert ist Cash – Daten von Forex.com

    Im Forex-Handel gelten ja die Pivots und die Fibonacci-Level als die einzigen vorlaufenden Indikatoren. Der Rest ist doch klassische Chartanalyse, das kannst Du besser als ich.

  9. Hi Lukas,

    in welchem Zeitfenster suchst du dir die Einstiege und in welchem Zeitfenster setzt du deine Stopps. Ich frage nur, weil knapp 1000 € Verlust mit einem Trade entspricht nicht wirklich nem guten MM.

    Deine Analysen sind sonst super und ich nutze sie gerne für nen allgemeinen Überblick.

    Gruß

  10. Grr, habe schon wieder Probleme einen Post mit eingebettetem Link zu senden.

    Meine Linie hat einfach mehr Auflagepunkte bei den Kursspitzen als Dein Vorschlag, deshalb halte ich sie für relevanter.

    Tja, die Pivots berechne ich ganz ‘klassisch’, also (High+Low+Close)/3. Unterschiede können je nach Datenanbieter, Zeitzonen oder ob der Future oder Cash des Pairs berechnet werden entstehen. Mein Wert ist Cash, Daten von Forex.com.

    Im Forex-Handel gelten ja Pivot- und Fibonacci-Level als die einzigen vorauslaufenden Indikatoren. Der Rest ist klassische Charttechnik, das kannst du besser als ich!

    P.S.: Ich probier nochmal mein Picture zu senden

  11. Grr, manche erscheinen doppelt, ich schreibe jetzt zum dritten Mal:

    Weils mit eingebettetem Link nicht funzt, kurze Beschreibung: Meine tiefere Linie hat mehr Auflagepunkte bei Kurzspitzen, deshalb halte ich sie für relevanter.

    Pivots berechne ich ganz ‘klassisch’, also (High+Low+Close)/3. Abweichungen können je nach Datenanbieter, Zeitzone oder ob der Future bzw. Cash des Pairs berechnet werden, auftreten. Mein Wert ist Cash, Daten von Forex.com.

    Im Forex-Handel gelten ja Pivot- und Fibonacci-Level als einzige vorlaufende Indikatoren. Der Rest ist Charttechnik, das kannst Du.

    P.S.: Probiere nochmals mein Pic zu senden!

  12. Klewe, du kannst das auch meine Email schicken (lukas@depotblog…), ich würde es hier hochladen, oder du kannst kostenlose Anbieter für sowas nutzen, z.B. http://www.pic-upload.de/

    @Adams:
    Ich handle den 60min Chart für den Ein- und Ausstieg, erst wenn die Position im Plus ist, wird in den 4h gewechselt für den Traling-Stopp. Das Problem an September Trade war, dass ich den Stopp rausgenommen habe, weil ich die Kraft des Trends unterschätzt habe und auf die 38% Korrektur wartete für bessere Kurse. Oder kurz: Basics nicht beachtet.

    War heute abend unterwegs und stellte mit dem ersten Blick auf den Chart fest: Das schreit nach higher highs! Shorts sind wie vorgestern gesagt völlig tabu, gerade mit dem Blick auf das saisonale Muster, das oben im Artikel ist. Morgen ist TradingDay No. 13 wenn ich richtig gezählt habe.

    Sie haben es uns diesmal so richtig offensichtlich gemacht, finde ich. 7000 und min. 1240, vielleicht sogar 1250 morgen…

    Ich komme insg. zu folgender Regel: Wenn es die 2-3 Wochen vor dem Hexensabbat gestiegen ist, wird es in der Sabbat-Woche selbst entweder weiter steigen oder leicht steigen. Jede Down-Bewegung in der Woche sollte als Einstiegs- oder Nachkaufmöglichkeit angesehen werden.


  13. Hallo Lukas, genau so sehe ich das auch.
    Mit shorts verbrennt man derzeit das Geld!! Ich denke in den nächsten Tagen werden wir noch schöne Highs sehen.

    Tolle Analysen von Dir.

  14. Danke, Heiko.
    Man muss das alles noch ein wenig unter Vorbehalt sehen, weil die Großen das Stützen, Hedgen und Umschichten beenden werden heute. Danach ist die Zeit des “Dump money”.
    In den letzten 20 Jahren ging es da nur 1x runter, das war von 2007 auf 2008 zum Start des Bärenmarktes. Das kann natürlich nicht ausgeschlossen werden, dass es dieses Jahr wieder passiert.
    Zum jetzigen Stand ist das unwahrscheinlich, mal sehen wie das dann zur Schlussglocke heute aussehen wird…

  15. Kurz zum EURUSD: Das ist heute eigentlich ein Klassiker, Anstieg über den Weekly Pivot (Long-Ausrichtung), dann weiter bis zum Weekly R1 1.3356 der heute auch Daily R3 ist (quasi wie ein Kreuzwiderstand). Also da waren jede Menge Pips für Bullen und Bären drin.

    Diese Wochenspanne ist aber eher ungewöhnlich, das der Kurs von WS2 bis WR1 läuft. Aber ein Erreichen des Weekly-Pivots plus einen Weekly Support bzw. Resistance-Level passiert eigentlich immer.

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