Nach 2 oder 3 Wochen Pause wird es mal wieder Zeit etwas von mir zu geben. Zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich das Projekt der öffentlichen Depotführung nun beendet habe. Grund dafür war die dürftige Resonanz. Insgesamt konnte ich in 10 Wochen den Startbetrag mehr als verfünfachen, dazu benögte ich ca. 180 Trades. Das alles wurde im Reiter “Depot” live kommentiert, ich habe versucht jeden Ein- und Ausstieg zu erklären und nachvollziehbar zu machen. Wer noch Interesse hat, klicke bitte auf “Depot”. Eine genaue Auswertung der Trades, Trefferquote, Win/Lose Ratio, Positionsgrößenmanagement etc. werde ich demnächst hier noch posten, ansonsten schließe ich dieses Kapitel ab. Sollte dennoch Interesse bestehen an einem neuen ähnlichen Projekt über einen längeren Zeitraum, bitte hier das Kommentarfeld nutzen oder bitte einfach mich direkt kontaktieren. Wenn ich eine Resonanz sehe, starte ich sowas gerne erneut.
Und da wir gerade beim Thema Know-How sind will ich den Post heute nutzen um ein Streitthema beim Trading anzuschneiden: Was ist denn jetzt wichtiger beim Trade? Der Einstieg oder der Ausstieg? Dazu ein Bild der 2 Trades, die heute Ausgestoppt wurden: Voilá
Das braucht natürlich Erklärungen. Der Erste Trade hatte den Einstieg bei 1252,6 – war im Kommentarfeld hier zu lesen, ein riskanter Einstieg, gegen den Trend aber mit vernünftiger Trefferwahrscheinlichkeit, die – wie zu sehen – auch aufging. Der zweite Einstieg war der Kauf des “Dead-Cat-Bounce” nachdem ein erstes lower low generiert wurde, auch zu lesen bei der Diskussion mit Kosmo im Kommentarfeld. Auch hier war der Einstieg alles andere als schlecht bei 1243.
Jetzt wird es interessant: Der gestrige Tag bestätigte die short-Einstiege zum Handelsende und beschleunigte die Talfahrt. Frage, die sich nun an den Trader stellt: “Was tun mit den zwei shorts?” Genau ab hier fängt Trading an. Genau ab hier trennt sich Spreu vom Weizen. Amateur vom Profi. Gier von Coolness. Die Situation ist also wie folgt: Beide Positionen im Plus aber im Risiko. Buchgewinne sind nix wert, was tun? Nimmst Du den Gewinn mit und schließt? Aber was ist, wenn sich der Trend am nächsten Tag fortsetzt und du den verpassten Gewinnen hinterher heulen musst? Nichts ist schlimmer als zu früh zu schließen, das könnt ihr mir glauben… Nimmst du nur die Hälfte mit? Dann liegst du mit einer Position falsch. Entweder mit der (zu früh) verkauften oder der noch im Depot liegenden. Zwangsweise. Ziehst Du den Stopp nach? aber wohin? Ein lower high existiert nicht!? Oder lässt du die Position einfach weiter laufen und risikerst die Gegenbewegung und das Ausstoppen am Not-Stopp? Ich lasse das mal offen zur Diskussion. Wie hättet ihr entschieden?
Und was hat das zu tun mit der Frage was denn jetzt wichtiger ist? Keine Frage, wenn sich der Gewinn aus der Differenz zusammensetzt aus Einstieg und Ausstieg, dann sind beide Seiten gleich wichtig. Wenn es aber darum geht Reproduzierbar zu traden, Gewinne laufen zu lassen, muss man klar sagen, dass dem Ausstieg mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte als dem Einstieg. Aber kann ich nun einen beliebigen Einsteig wählen? Auch hier klares Nein, denn wenn es darum geht risikoarm zu traden, ist das Ziel den Stopp so früh wie Möglich auf Einstand nachzuziehen und wenn der Einstieg nicht perfekt sondern nur gut war, wird die Gegenbewegung wie oben zu sehen einen rauskegeln und man verpasst einen Batzen Punkte und damit Geld. Daher kann mein Fazit nur lauten: Fokussiert euch auf den Ausstieg aber perfektioniert den Einstieg. Wenn man beim Einstieg zögert, muss man höheres Risiko beim Nachziehen des Stopps eingehen und das ist genau das was man nicht braucht.
In diesem Sinne! Good Trades, bis zum nächsten Mal
Wenn ich den Oktober mir nun nachfolgend betrachte muß man doch von einem goldenen Okotber sprechen. Natürlich könnte es nun zum Monatsende zu einem Rücksetzer kommen, aber insgesammt sieht es schon sehr gut aus.
In den nächsten Tagen gehe ich wegen der “Griechenlandrettung” von einer kleinen Rallye bis 6400-6500 im DAX aus, hier werde ich erste Shorts platzieren.
Ivan
Lukas, wenn ich mich recht entsinne, bist Du mit dem sehr informativen ‚Depot-Blog‘ unter anderem mal angetreten, um Deine Einstiege in Deinem Real-Depot zu veröffentlichen. Dazu gehört Kontinuität und auch Angabe von Fehltrades. Am Ende des Jahres weißt Du ja sowieso und der Leser, ob Du erfolgreich warst. Irgendwann hat das hier leider aufgehört.
Dann startet ein neues „Projekt“. Dazu muss man sich extra ‚akkreditieren‘, warum die gleiche Idee und noch komplizierter? Ich vermute die 50 K sind ein Demo-Account??? Das verfünffacht sich mit 180 Trades. Super! Sorry, ich nenne sowas Börsen-Pornografie. Man schaut mal hin, hat aber mit echtem Sex (äh Börse) nichts zu tun. Wenn Du dass mit ‚normalem‘ Risk-und Moneymanagement mit echtem Geld hinkriegst, solltest Du Dich als Vermögensverwalter selbstständig machen, dann gehörst Du zu Deutschlands Top-Tradern.
Meiner Meinung nach kann man Einstiege und Ausstiege (also Trades) nur besprechen, wenn Stop Loss und Take Profit berechnen kann bzw. diese angegeben sind. Ohne SL niemals in einen Trade gehen. Wenn sich ein Trade in die gewünschte Richtung bewegt, prima, dann SL auf Entry und dem TP mehr Raum geben. Vielleicht mit einem Teilverkauf flankieren, wenn die Positionsgröße das zu lässt.
Im Übrigen halte ich diese hochvolatilen Zeiten, wo ein Gerücht über das Aussetzen einer Konferenz der Finanzminister den DAX um 200 Punkte fallen und steigen lässt, nix für Positionen für Übernacht.
Auch der heutige Anstieg nach diesem ‚Haircut‘ – zu Bedingungen, die seit Wochen diskutiert worden sind, also eigentlich eingepreist sein müssten, zeigt mir nur, dass iM alles sehr unberechenbar ist. Das bedeutet für mich, Scalping mit kleinen Teilzielen, ich kann nicht hell sehen! Ich will nur überleben.
Hi Klewe,
du liegst leider in gleich mehreren Punkten daneben, mit denen ich erst einmal aufräumen muss. Zunächst mit der Unterstellung, dass es bei mir keine Angabe von Fehltrades gibt. Die möglichst vollständige Auflistung aller Trades, egal ob plus oder Minus, das ist mir mit das Wichtigste hier. Es gibt genügend Schwätzer und Börsenkolumnen-Heinis da draußen, die das tun, aber bei mir ist jeder Trade offen und transparent! Und ich hätte von dir erwartet – immerhin bist du nicht das erste mal hier zu besuch, dass du das so kennst
Mach Dir doch bitte die Mühe und lese erst einmal einige Passagen der LIVE-Kommentierung der Trades durch (depotblog.de/live), bevor du mir einen solchen Quatsch vorwirfst. Die Kommentierungen sind nichts anderes als das Spiel mit offenen Karten und damit die Nachvollziehbarkeit meiner Ein- und Ausstiege, wobei ich zugeben muss auch einige kurze Scalpings nicht live miteinzutragen, weil da schlicht keine Zeit für ist. Trotzdem wirst du die Ergebnisse dort wiederfinden.
Ich denke so ziemlich jeder Trade – Gewinn oder Verlust – ist dort dokumentiert, begründet und nachvollziehbar mit Datum und Uhrzeit. Und wenn du das auch nicht glaubst, schick ich dir auch gern ein PDF Auszug, aber -bei allem Respekt- ob du mir dann glaubst oder nicht – wurscht wärs mir trotzdem. Je nach Martsituation habe ich zwischen 35-55% Fehltrades, die aber im Unterschied zu früheren Zeiten eine Gemeinsamkeit haben. Kein Fehltrade ist größer als 20 SPX Punkte. (abgesehen von schlechten Ausführungen, slippage)
Soviel zum Thema Verluste. Der Punkt “Akkreditierung” beim letzten Projekt, wie du es nennst, ist leider Gottes der Chatplattform, die ich als Kommunikationsmittel verwende, zuzuschreiben. Wenn jemand etwas schreiben möchte wird es leider erst nach Admin-Freigabe sichtbar. Es gibt keine andere Einstellung auch nach Nachfrage beim Betreiber nicht. Lesen kann und konnte trotzdem jeder. Der Umstand der notwendigen Freigabe durch den Admin hat mir auch nicht geschmeckt, vielleicht wäre Facebook die bessere Plattform gewesen, da heute so ziemlich jeder einen Account hat. Keine Ahnung.
Und auch beim dritten Punkt liegst du falsch, denn der offene Umgang mit seinen Positionen hat genau ein Ziel gehabt: Der Beweis, dass Trading erst dann erfolgreich ist, wenn man es schafft von den Werten die wir “Geld” zuschreiben loszulassen. Ich hatte einen 40k drawdown (an einem Tag!) hier im Projekt mit 3 aufeinander folgenden Notstopp Trades. Und? Sie können vorkommen und nur eines ist wichtig. Wieder raus zu sein und den Kopf frei zu haben für den nächsten Tag. Auch das ist ein Schritt, den ich vollzogen habe, seit ich mein System trade.
In einem Punkt liegst du richtig und zwar mit der Notwendigkeit der Angabe von SL und TP sowie Entry und der Richtung, damit jemand überhaupt die Chance bekommt einen meiner angegebenen Trades nachzuhandeln, falls er denn möchte…
Dennoch: Ich kann nur davor warnen auch nur einen Trade von mir nachzuhandeln (!!), denn der gegenüber muss
1. ein ebenso geschultes Nervenkostüm haben (das wichtigste Element übrigens)
2. das exakt gleiche Zeitfenster handeln (1h-2h Kerzen)
3. Erfahrungen bezüglich intraday und overnight Charakteristik besitzen
4. in der Lage sein eine Position zu schließen
Unterm Strich sind diese Gründe ausreichend um meinen Blog zu schließen, denn genau das sind die Lehren der letzten Zeit bei mir und mir fehlt heute schlicht der Sinn des Ganzen hier. Ich hatte früher einfach andere Überzeugungen was Trading überhaupt ist. Warum soll ich meine Trades hier veröffentlichen, wenn ich weiß, dass niemand was damit anfangen kann bzw. sogar möchte, dass es keiner nachhandelt, denn ich weiß, dass der andere damit ein anderes Ergebnis einfährt!?
Im früheren Zeiten konnte ich zwar relativ brauchbare Marktanalysen und -prognosen aufstellen, jedoch häufig nicht einen Penny daraus mitnehmen oft sogar Verluste. Daran habe ich nun 2 Jahre lang gearbeitet und kann die Umstellung der richtigen Fokussierung als abgeschlossen erklären. Ich würde heute sogar soweit gehen, dass ich sagen würde, dass die Analyse überhaupt nicht notwendig ist, gar kontraproduktiv ist! Wichtig ist die stumpfe Befolgung seiner Setups, die über einen längeren Zeitraum einen statistischen Vorteil besitzen. Wie im Casino eine Bank.
Nichts anderes machst auch du mit dem RSL. Man möge sich mal meine Analysen zum Oktober reinziehen, fast komplett falsch eingeschätzt die Lage und dennoch gehe ich zufrieden weil grün in den November.
In diesem Sinne!
Sorry Lukas, dann hast Du mich wohl komplett falsch verstanden:
Meine Aussage zur Kontinuität und den Fehltrades betraf nicht Dein Projekt, sondern das ‘Reale’ Depot, der öffentliche Versuch – ich bin mir jetzt nicht ganz sicher – das Depot mit wöchentlicher prozentualer Performance zu dokumentieren, dass irgendwann in der Versenkung verschwandt.
Nun gut, Deine Seite wandelt sich und Du hast dann das ‘Projekt’ gestartet.
Meine Fragen zum (mutmaßlichen) Demo-Account und nach den angewandten Risk- und Moneymangement-Regeln (klar – max. 20 SPX-Punkte) hast Du nicht beantwortet.
Wie ich sehe, lassen die Depotauszüge auch die Angabe von Stopps zu. Nur so hat der Leser eine Chance Deinen Trade zu beurteilen, darin sind wir uns ja einig.
Wenn Du warnst, Deine Trades nachzuhandeln, dann verstehe ich einfach noch nicht den Sinn des ‘Projektes’. Ist das etwa ein ‘Börsenspiel’ mit Dir selber??
Ich habe diese Seite immer wegen der Marktanalysen und -prognosen besucht, war ja nicht immer gleicher Meinung. Wär schade, wenn ich mir einen neuen Bären (das ist jetzt bitteschön keine Beleidigung) suchen müsste.
Ich stimme Dir zu, dass die Suche nach dem individuell ‘richtigen’ Set-up und der konsequenten Anwendung dass ist, was einen zu einem erfolgreichen Trader werden lässt.
Ich freue mich für Dich, wenn Dir das gelungen ist.
Grüße
“Sollte dennoch Interesse bestehen an einem neuen ähnlichen Projekt über einen längeren Zeitraum, bitte hier das Kommentarfeld nutzen oder bitte einfach mich direkt kontaktieren. Wenn ich eine Resonanz sehe, starte ich sowas gerne erneut.”
Hallo Lukas,
ich lese Deinen blog schon seit zwei JAhren. Freu mich immer wenn ich neue Analysen von dir finde. Leider hab ich den start des neuen Depots erst mitbekommen, als es schon wieder geschlossen wurde.
Würde mich SEHR freuen, wenn Du das Projekt neustartest.
Denn Du hast recht: Die Analyse ist hilfreich aber die tatsächlichen Trades entstehen oft erst im Handelsverlauf, also wie zb. wichtige Marken angelaufen werden, wo ausbrüche erfolgen etc.
Als ich (und sicher auch viele andere Leser) wäre sehr dankbar, wenn Du das Projekt fortführst. Lieben dank,
schönen Abend wünsch ich Dir,
Marc
You can definitely see your expertise within the work you write.
The arena hopes for more passionate writers such
as you who are not afraid to say how they believe. Always follow
your heart.