Top in greifbarer Nähe

Der Februar ist zu Ende und hat zwei sehr interessante Wochen gezeigt. Wieder einmal hat die Saisonalität super wertvolle Hinweise auf die Gegenbewegung gegeben. Wir sahen deutlich erstarkte Bären, die im Bereich DowJones 14.000 Punkten sich sehr stark zeigten. Natürlich werden nach wie vor Einbrüche gekauft, aber…!

Die Message der letzten zwei Wochen lautet: Die Rallye ist vorbei! Das bedeutet nicht, dass es hier und jetzt nach unten geht. Im Gegenteil! Ich würde mich nicht wundern, wenn die alten Hochs nochmal angegriffen werden, ABER! Der Boden, auf dem diese Rallye stattgefunden hat ist sehr weich geworden. Die Nachrichtenlage trübt sich. Da wären zum einen das England Down-Rating von Moody’s. Da wären die Gerüchte um eine Beendigung der lockeren Geldpolitik der FED (angeblich waren sie der Auslöser der Down Bewegung). Da wären die Proteste der spanischen Bevölkerung, die auch immer weiter vorne in den Gazetten zu lesen sind. Und jetzt ist der Hauptantriebsgrund der Rallye – die Verlängerung der Frist seit Ende Dezember im US-Parlament zur Verschuldungssituation ergebnislos verstichen. Ich wüsste nicht, aus welchem Grund der Markt noch eine Rallye hinlegen sollte…

Fakt ist: Die “Friede, Freude, Eierkuchenstimmung” ist dahin und immer mehr Unsicherheitsfaktoren kommen hinzu. Unsicherheit ist wie wir wissen das letzte was der Bulle braucht. Meiner Ansicht nach ist die Zeit gekommen die Rallye zu versilbern wenn man in der Lage war die Longs bis hier hin zu halten. Ich werde am Montag damit starten, denn es beginnt eine neue Marktphas – der Trading-Markt. Genauer gesagt sind wir seit 2 Wochen mittendrin:

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Wie im Chart zu sehen ist, hat der SPX alle Trendlinien gebrochen und kam bei erst bei der massiven Unterstützung bei 1500 zum Halt. Die Gegenbewegung lief bis zur gelben alten Trendline und war nur ein “Kiss”. Der Abverkauf seit dem war heftig und schnell. Man sah das erste mal die wiedererstarkten Bären, denn der Verkauf war deart heftig, dass sogar die 1500 deutlich unterboten wurden. Das waren zwei Abverkaufstage mit jeweils 9:1 Abwärtsvolumen. Dort hat der Markt das erste mal viele Bullen verschreckt, ganz klar. Fürs Erste war der Abverkauf damit beendet und auch ich konnte recht nah am Low kaufen und die Gegenbewegung handeln. Heute, am Sonntag vor Woche 10 ist wieder eine völlig neue Situation. Der Markt ist an der roten Trendlinie angekommen und es wird spannend sein, ob es wieder nur ein “kiss” wird. Ich will nicht drauf wetten und spekuliere beim Wochenstart eher auf eine Wiederaufnahme der bullishen Bewegung. Wie auch immer: Die Bull-Bear Line für meine Trades werden 1500 Punkte beim S&P sein. Wenn diese unterboten werden ist es schluss mit lustig.

Der Trendmarkt ist definitiv passé und das Hauen und Stechen zwischen Bulle und Bär beginnt.

Übergeordnet – und das ist das Wichtigste – sind wir nach wie vor in einem Bullenmarkt. Das heißt, dass die Leute da draußen Rücksetzer für Käufe suchen. Es braucht einfach seine Zeit bis ein trendy-Bullenmarkt in eine 10-20% Korrektur übergeht. Das dauert mal 3 Wochen, mal zwei Monate. Diese Zeit nenne ich Trading-Markt und es ist die Zwischenstufe zur Korrektur. Passiert das Ganze oberhalb von MA200 muss man mit seinem Bärenkostüm aufpassen, denn wie man sieht, werden Rücksetzer gekauft und das so lange bis die letzte wichtige Unterstützung fällt. Für diese Lehre musste ich die letzten Jahre teuer bezahlen! Wie gesagt, ich denke wir sind noch nicht reif, aber der Markt wird es uns bald schon sagen, wenn die Kurse doch die 1500 unterschreiten.

Von den zwei wichtigen Top-Indikatoren, die ich jedenfalls verfolge, besteht bislang nur bei einem ein Top-Signal:

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Sollte im Laufe der Woche ein neues High generiert werden beim S&P, das keine Besätigung bei den “internals” erhält, wäre das Top perfekt. Es passt einfach zusammen: Verunsicherung aufgrund der Fundamentals, v.a. die Situation im US-Haushalt, die in allen Gazetten zu lesen ist. Die Leute sind wieder aufmerksam gemacht worden auf die Verschuldungssituation der Staaten und zudem wir haben mittlerweile einige ernstzunehmende technische Signale. Es heißt aufpassen!

Meine message lautet: Top in den nächsten 1-4 Wochen und Übergang in eine 10-20% Korrektur.

Gute Woche, guten März!

6 Gedanken zu „Top in greifbarer Nähe“

  1. so. Ich versuche es mal mit einem short heute. Bislang 720 neue highs. Der letzte Wert waren 736. Der breite Markt trägt die Rallye nicht. Es wird Zeit.

  2. Ich mußte auch lange suchen, aber Oktober 2007 hatten wir das letzte ATH im S&P bei 1576. So kurz davor wird gerne auf einen Fehlausbruch getradet, meinst Du nicht?

  3. Gestern waren es 735 New 52-w highs. Vorher 736. Bedingung ist erfüllt aber die Argumentation das Top wäre schwächer fällt damit flach. Es war gleichstark. So richtig weiß ich nicht was ich damit anfangen soll jetzt.
    Ich finde deine Idee dass die alten highs aus 2007 noch vorher rausgenommen werden gar nicht so abwägig. 1540, 1555, 1576 waren wichtige Tops…

  4. Hi,

    hoffe ihr habt auch einen schönen sonnigen Samstag. Nach langer Zeit schreib ich mal wieder n paar Zeilen.

    Denke Top , wie Du Anfang März es beschrieben hast @Lukas steht nun bevor. Der $VIX steht tief im Keller. Auch die impliziten Volas von 3 oder 6 Monats-Optionen im Keller. Keine Sorgen weit und breit.
    Klar, denn die Notenbanken drücken ja voll aufs Gaspedal!
    Dazu sind die Margin-Accounts in USA völlig am Limit. Es werden die höchsten Levels auf Kredit ausgefahren. Wie das jeweils endete wissen nur allzu gut aus der Vergangenheit. Auch 2000 und 2007 hatten wir da Margin Ausreizung bis zum Limit.

    Persönlich rechne ich mit Beginn der Korrektur nach der Fed-Sitzung oder die Woche danach. Diese sollte 20% betragen. Entweder es rutscht relativ schnell in 6-8 Wochen oder ein zäher Abstieg beginnt. Favorisieren tu ich eher ersteres.

    Nice Weekend and good Trades

  5. Hallo Kosmo,
    woher hast Du die Informationen zu den Margin-Accounts? Kannst Du ggfs. einen Link reinstellen.
    Top-Indikatoren (oder besser Kontra-Top-Indikatoren) sind ja auch immer die Titel von Börsen-/Wirtschaftszeitschriften, die im Moment unisono zum Einstieg blasen.
    Einziger Haken: Die Volumina in den Indices sind ja stark rückläufig in den letzten Jahren, d.h. viele sind bei der Party noch nicht dabei.
    Was wieder für Dein Szenario zwei spricht, weil sich plötzlich ‘alle’ über niedrigere Kurse zum Einstieg freuen.

  6. Mahlzeit Ihr² :)
    Schön wieder von Euch zu lesen. Ich bin heute von einem einwöchigen Urlaub zurück, den ich mir mal gegönnt habe um den Kopf frei zu kriegen. Handy zu hause gelassen, Laptop zu hause gelassen. Dabei war Freundin, Kamera, Buch und Gepäck. Für die Seite hier damit leider auch kein Update, das möglich war.

    Im Nachhinein habe ich auch die Erfahrung verbucht mein Depot besser komplett leer zu räumen, denn von der Börse konnte ich max. 3 Tage abschalten, bis ich wieder mitten in der Arbet war und Fehler analysierte.
    Im Depot lag ein Short vom 7.3. bei 1540 im SPX ohne Stopp (aber mit Notfallmöglichkeit einer Glattstellung via Telefon) und ein saisonaler Trade auf Öl (Crude bei 91,10$ im Einkauf).

    Wie auch immer: Ich sehe auch ein Top, aber das sehe ich schon länger, wie ihr wisst. Die Anzeichen verstärken sich dennoch immer mehr, das ist sehr deutlich mittlerweile – auch wenn ich mich sicher für den ein oder anderen lächerlich mache ;) Jetzt passt zumindest das Volumen, die Saison sowie ein Bollinger-Setup auf Daily Basis, das am Freitag aktiv wurde.
    Ich bin insgesamt ein ganzes Stück weiter gekommen gedanklich und durch die gesammelten Erfahrungen einen guten Schritt weiter wenn ich sie demnächst noch umsetzen kann. Hätte nie gedacht, so wieder so in alte Denkweisen reinzufallen über 3 ganze Monate..

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