Ausblick auf Woche 4

Die vergangene Woche war geprägt von der erwarteten Volatilität durch den Start der Berichtssasion. Zwar verlief der Start anders als erwartet – ich hatte mit einem higher high gerechnet bevor der Abverkauf einsetzt – aber unter Strich eine wunderbare Woche für jeden kurzfristig orientierten Trader. Für mich persönlich eine erneute Bestätigung, dass die Wochen der Quartalsergebnisse eine ganz besondere Charakteristik haben. Jedenfalls scheinen die Lehren der letzten Jahre fürs Trading Früchte zu tragen. Es war einfach wichtig zu wissen, dass neue Lows nicht verkauft werden dürfen sondern eher zu Käufen einladen. Umgekehrt, an highs, macht es durchaus Sinn auch mal vorsichtig zu shorten. Chop-Range-Trading nennt sich das dann neudeutsch. Jeder Rückgang war als Geschenk für Longs zu verstehen.

Wie geht es nun weiter? Bevor ich hier meine eigenen Gedanken hierzu loswerde ein Hinweis auf Bespoke, die den bisherigen Verlauf wunderbar in die saisonale Perspektive setzen. Demnach sollte die nächste Woche schwach werden und der Jahresschluss in KW 5 gekauft werden. Das wäre auch mein Wuschszenario. Hier nochmal zwei saisonale Merkmale des Januar:

1. Verlauf nach Martin Luther King Day (Montag, 20.1.) typsicher Weise negativ. (Quelle: Sentimentrader.com)

mlk_feiertag

2. Die letzten 4 Handelstage des Januar sind saisonal stark und daher Kaufgelgenheiten. (Quelle: Sentimentrader.com)

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So will ich auch am liebsten agieren die nächste Woche. Shorts suchen, und max. 4 oder 5 Tage halten. Wäre da nicht die Stärke und die Betonunterstützung des S&P und Dow, die mich zweifeln lassen, dass Bären nächste Woche überhaupt eine Chance bekommen:

spx

 

Die vergangene Woche zeigte auf jeden Fall recht klar, dass die Zone gekauft wird. Sie zeigte aber auch, dass oberhalb von 1850 keine Käufer da waren. Was tun? Tja, abwarten, Tee trinken würde ich sagen. Ich werde vielleicht agressiv auf der short Seite, wenn der Markt dahin tendiert, aber halten möchte ich nicht lange. Die Longseite ist dagegen ernst zu nehmen wenn der S&P auf Tageschlussbasis (!) die 1850 Punkte überwindet. Wie sich der Markt aber entwickeln wird ist 50:50 meiner Meinung nach. Unterhalb von 1825 haben Bären eine Chance, aber sie werden schon bei dem Betonwiderstand von 1815, der sich letzte Woche bewährt hat, erwartet. Rein klassisch betrachtet ist der Chart bullish. Sehr bullish.

Insgesmt aber muss ich sagen: Ich mag diesen Markt nicht. Extrem nerviges Seitwärtsgeschiebe mit maximal einem oder zwei guten Push-Ups. Sonst ist es eine sehr zähe Seitwärtsschieberei… Die letzte Woche war zwar die erste richtig gute wieder für kurzfristige Trades seit KW 51/2013, aber für mein Wikifolio ist das nach wie vor nix. Da müssen wir uns in Geldud üben und für neue Einstiege auf stärkere Rücksetzer warten, bzw. auf einen durch Volumen unterstützen Ausbruch nach oben. In diesem Falle wären historische 2000 Punkte im S&P das Ziel. Das wär doch mal was.

Weil ich aber diese Woche gar nichts Neues zu berichten habe, wenigstens mal ein Lesetipp meinerseits: Einen äußerst lesenswerten Beitrag lieferte vor zwei oder drei Wochen ein gewisser Hr. George Soros himself, der Stellung bezog zu Europa, US und China:

http://www.project-syndicate.org/commentary/george-soros-maps-the-terrain-of-a-global-economy-that-is-increasingly-shaped-by-china

Zugegeben, verlangt teilweise etwas besseres English. Wer mag, kann mit Hilfe von Googles Übersetzung etwas spiken. Ich lasse den Artikel unkommentiert, möchte aber anmerken, dass er meine Ansicht zu Euro-Bonds etwas verändert hat.

Gute Woche, gutes Trading!

 

 

2 Gedanken zu „Ausblick auf Woche 4“

  1. Hi Lukas,

    1775 hat heute gehalten. Suchst du tatsächlich nach einem Longeinstieg bis zum Ende vom Januar ? Sprich Griff ins fallende Messer ?
    Vielleicht bist du bereits Long seit 1775 :)

    Gr

  2. Hi, ja ich bin Long. Einen Teil werde ich bei 1798 abgeben, den anderen bei 1808 (vor MA50 daily). Ich rechne mit einem Retest und im Anschluss mit einer erneuten Rutsche.
    Man sollte die Bullen jetzt auf dem Zettel haben. 3,8% Korrekturen waren das höchste der Gefühle in 2013 und darauf werden viele spekulieren. Ich rechne aber mit neuen Lows im Februar. Vorerst ist das Futter der Bären verschossen denke ich. Mehr nachher im Ausblick
    Grüße, Lukas

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