Blanke Panik – Kaufkurse

Wir haben einen wirklich sehr spannenden Markt vor uns. Ich behaupte mal, dass nicht wenige mit einer Korrektur zum Jahresstart gerechnet haben, mit Sicherheit aber nur die Wenigsten mit einer derart deftigen… Wie auch? Es ist der “schlechteste” Jahresstart der Geschichte der Märkte. Es herrscht wieder blanke Panik. Und das ist gut so. Sofern man eine Strategie hat und diese kontinuierlich verfolgt.

Gerade die Abwärtsbewegung letzte Woche Freitag mit im DAX (bzw. X-DAX) -4% tat vielen Anlegern besonders weh. Auch ich dufte vernehmen, dass ich ein 2-3 Tage zu früh dran bin – zumal es diesen Montag nochmal erheblich runter ging. Doch die Bewegung tut nicht weh, denn dank des Regelwerks bin ich im Moment sowohl mit keinen Positionen als auch mit kleinem Investitionsgrad unterwegs, so dass die Auswirkungen eines solchen shake-outs begrenzt bleiben. Das sind die üblichen Übertreibungen und die typischen Panik-Bewegungen, die man im Vorfeld nur selten auf dem Zettel hat.

Es war jedenfalls wieder eine von diesen besonders einprägsamen, grausamen Marktbewegungen, die uns Anleger demütig werden lässt und deutlich macht, das man “nur” partitionieren und nie mitbestimmen darf… Nach 4-5 Jahren Friede, Freude, Eierkuchen, hat der Markt wieder Lektionen verteilt. Aber ist es wirklich so? Nein, nicht wirklich. Denn eigentlich wird jedes Jahr irgend eine Sau durch’s Dorf getrieben. Jüngst waren es die Griechen, die EZB und der Euro, der US-Bundeshaushalt, und und und. Dieses Jahr ist es dann eben China.

Wichtig ist der kühle Kopf und die Rückbesinnung auf die eigene Strategie, das Risikomanagement und nicht zu guter Letzt die Suche nach Einstiegsmöglichkeiten – trotz oder gerade wegen der Stimmung. Man muss schlicht und einfach diszipliniert weiter sein Ding durchzuziehen und sich nicht abschrecken lassen. Die Welt wird auch dieses Jahr nicht untergehen. Wir sollten aber wenigstens eine Sache hier mitnehmen. Und zwar wie wichtig es ist zu wissen wann die Reißleine zu ziehen ist. Aber eben auch wann man wieder kommen will.

Ich will das Thema China gar nicht klein reden, denn immerhin befinden sich jetzt sämtliche großen Aktienmärkte unterhalb der 200er Linie und damit nach meiner Definition nach im Bärenmodus. Was ich aber unbedingt hier im Beitrag los werden möchte, ist, dass es am Ende des Tages wichtig das Echo drum herum außen vorzulassen und einen Blick auf die Fakten und das eigene Regelwerk zu werfen. Und das sagt mir im Moment: Übertreibung nach unten! Das sind Kaufkurse für Swing-Trades hier. Warum

VIX mit Umkehrkerze am oberen Bollinger

vix

NYMO im Extrembereich

nymo

NYlow im Extrembereich

nylow

SPXa200R im Extrembereich

spxa200r

Nicht zu vergessen die Presse – als “weicher” Marktstimmungsindikator

bild2

(Quelle: Screenshot von Bild.de)

Das offene Gap im DAX im Berich 10.700 Punkten beispielsweise dürfte noch in Q1 diesen Jahres geschlossen werden – ich gehe jede Wette ein. Es würde mich wirklich nicht wundern, vor allem weil viele an den nächsten Untergang glauben. Wenn ich mir den DAX heute im Jahreschart anschaue, sehe ich aktuell ein higher low im Vergleich zu den zweien aus dem Sommer 2015:

Im SPX sind wir genau im Bereich der Lows vom August’15, die gekauft wurden damals. Auch heute wie es aussieht.

Ich werde hier in der saisonal günstigen Phase jedenfalls weiter mutig agieren – natürlich ohne das Depot vor zu große Risiken zu stellen. Ich bin mit 50% investiert, habe den Großteil der gesamten Abwärtsbewegung an der Außenlinie bzw. mit deutlich reduzierten Positionen verbracht, aber ich denke, dass jetzt die Zeit für mich gekommen ist, wieder den Investitionsgrad rauf zu fahren. Die nächste Woche wird es zeigen müssen. Bei anziehenden Kursen werde ich noch drauflegen auf der Long seite. Bin gespannt!

Übrigens – falls sich jemand fragt, weshalb ich nicht in shorts gegangen bin. Es ist Januar. Die Saison ist günstig. Da lauten die Regeln: long oder flat. Erst im Sommer darf ich shorts handeln.

Gutes Gelingen Euch!