Typische Korrekturmuster

Die Märkte schwächeln derzeit etwas und weil eine Korrektur im Rahmen des Möglichen steht, lohnt es sich doch mal anzuschauen, wie die vergangenen Korrekturen unter technischen Gesichtstspunkten zu bewerten waren. Ich bin auf interessante Gemeinsamkeiten gestoßen und möchte diese gerne mit euch teilen.

Ich habe mir insg. 3 Korrekturen ausgesucht, hier sind sie im “großen” Bild:

Die erste Korrektur zeigt sowohl im Preis als auch Zeit eine Korrelation der ersten als auch der zweiten Impulsbewegung (abwärts). Dabei ist das preisliche Ziel ziemlich genau die 161,8% Fibonacci-Extension der ersten Bewegung und auch zeitlich gibt es Korrelationen. Die Bewegungen abwärts sind gleich lang (4 Tage) und auch die 3-teilige, typische Korrekturbewegung stellt mit 2,618*4 Tage auch zeitlich eine auffällige Fibo-Kennzahl dar:

Alles Zufall? Dann schaut auf’s nächste Bild. Auch in der zweiten Korrektur finden sich technisch ähnliche Zusammenhänge:

Auch hier: Initialbewegung und Abschlussbewegung gleich lang. Auch hier ist die Korrekturbewegung zeitlich korrelierend zu der Ersten und auch diese ist intern 3-teilig. Schauen wir uns die dritte Korrektur an:

Wech’ Überraschung! Initial- und Abschlussbewegung gleich lang, Korrektur erreicht nur 50% der ersten Bewegung und auch hier ist das Ziel der Abschlussbewegung eine Fibo-Extention der Ersten.

Wie lassen sich die Erkentnisse nun auf die heutige Situation anwenden? Naja, wir stehen heute zumindest an einem Punkt der korrektiven Gegenbewegung, die klar stärker aussieht als die hier aufgezeigten “typischen” Korrekturen. D.h., dass diese Bewegung sich nicht – und dabei ist es egal wie sich der Tag morgen und übermorgen entwickelt – als Korrektur einstufen lässt. Sollten die Kurse erneut den Weg abwärts wählen, handelt es sich um eine neue größere Bewegung, die das bisherige Low von 1294 im S&P500 deutlich unterbieten wird. Sollte allerdings auch der morgige Montag monatstypisch steigen, werden die alten Hochs mit großer Wahrscheinlichkeit noch in den kommenden Tagen und Wochen herausgenommen.

9 Gedanken zu „Typische Korrekturmuster“

  1. Lukas, was schreibst Du da?
    Die Tatsache, dass Kurse symmetrische Verläufe einhalten ist das 1. Gebot für Legionen von Elliott-Waves Fans (ich gehöre nicht dazu, aber nur weil ich die Zählweise nicht beherrsche und mir die Zählung manchmal zu beliebig ist). Jede Chart-Software kann heute Fibo-Retracements ausrechnen. Deshalb funzt das ja auch so gut damit, weil alle damit arbeiten. (Schau mal gestern wieder den DAX, korrigiert genau bis 61.8% die Abwärtsbewegung und prallt dann ab).

    Warum gehe ich an einem ersten Tag im Monat nie short habe ich hier beschrieben: http://www.trader59.de/t59-blog/?p=1086

    Ich stelle mal als Arbeitshypothese auf: Wenn ein Index ein Retracement von mehr als 50% macht (beim S&P liegen wir zwischen 61.8 und 76.8%) ist das keine normale Korrektur der laufenden Bewegung, sondern ein Zeichen für einen Trendwechsel.
    Für einen Investoren – im Unterschied zu einem Trader – ist ja noch gar nix passiert. Im Gegenteil, Chancen für Neueinstiege:
    (Bevor der Ärger mit den Links wieder los geht, zeichne man sich im 60er S&P500 eine untere Trendlinie von Beginn des Jahres bis zum letztem Tief – Perfekt!).

    Das einzige Problem was ich sehe – und das ist woanders geklaut – ist das offene obere Gap im N100. Was passiert, wenn das geschlossen wird.

  2. Danke für Deinen Kommentar, Klewe. Und eine super Analyse, ich kann es nur bestätigen. Schau z.B. auch mal bei Bespoke vorbei, die das Thema seit 2010 untersucht haben und auf ca. 15% Performance per Anno kommen: http://www.bespokeinvest.com/thinkbig/2011/2/28/first-trading-day-of-the-month-another-1-gain.html

    Genau ein Tag pro Monat Haltedauer. Kinderleicht! – Kinderleicht? Von wegen! Denn heute ist so ein Tag an dem man jede alte Weisheit rausholen kann. Der alte Kosto hätte die größte Freude heute!
    Denn: Wenn alle das selbe sehen, passiert das Gegenteil! Welch ein Beweis heute!
    Wir konnten noch mehr sehen, und da nehme ich sehr gerne Deine Arbeitshypothse auf: Man sah heute, dass sich das “Top-Catching” nicht lohnt, denn die Gegenbewegung eines ersten Downers bei echten Trendwechsel erreicht locker Bereiche von 61,8% oder gar 76,8%, wie heute punktgenau erwischt. Und wenn ich mir die letzten markanten Hochs anschaue, dann war das genau so der Fall. Ich will die Tage mal ein Posting dem Thema spendieren, heute habe ich leider nicht mehr genügend Zeit dazu.

    Und auch mit dem Tradingtag kann ich zufrieden sein. Zwar wurde mein short fast genau am Top rausgenommen (Anfängerfehler meinerseits bei der Stopsetzung), aber als ich sah was los war und wie impulsiv der Verkauf heute vonstatten ging, legte ich gleich einen short nach bei 1320, der jetzt gute 200 Pips im Plus ist. Das ist mein SWING-short entry, der über mehrere Wochen gehalten werden soll. Diesen Trade hätte ich früher sicher nicht gemacht, denn ich wäre beleidigt gewesen um mein knappes Ausstoppen. Fakt ist, und da wären wir wieder bei den Weisheiten: Der neue Trade darf mit dem alten nix zu tun haben! Und: Der Markt schüttelt gerne sowohl Bullen wie Bären ab, bevor er eine große Bewegung hinlegt. 2* 5 Euro ins Phrasenschwein!

    Diese Bewegungen kommen nur zustande, wenn eine größere Masse “auf dem falschen Fuß” erwischt wird und panisch “Market”, d.h. zu jedem Preis verkauft, z.B. durch eine Fülle an Stop-Loss Ausführungen. Liegt auch auf der Hand, denn es war medial überall verbreitet, dass es doch zu Monatsanfang steigen muss, also war die Masse long heute!

    Gestern im Kommenatar zum Video des letzten Posting habe ich übrigens darauf hingewiesen, dass diese Regel nur gilt, wenn die 2 letzten Tage des Monats davor negativ schlossen. Ab in die Erfahrungskiste mit dieser Erkenntnis!
    Mein Market-Call ändert sich mit dem heutigen Tag von neutral auf BEARISH und von hier an gilt für mich: Sell the Tops! Das erste größere Ziel dieser Bewegung liegt bei 1265 (161,8% Extension). Melde mich morgen. Ich liebe diese schwierigen Märkte

  3. Wow, interessanter Link zu Bespoke – speziell die Performance ohne den ersten Tag!
    Der immer wegen seiner Unberechenbarkeit gescholtene DAX verhielt sich gestern (anders als S&P500) ganz exakt nach Fibonacci(aber entgegen meiner Arbeitshypothese): Korrektur des Downmoves bis 76.8% und dann napwärts.

    Wenn mein Tages-Bias nicht eingehalten wird, handele ich selbstverständlich auch nicht gegen den Trend.
    Wie ermittle ich den Trend? Ganz einfach mit einem 3×3 (3er EMA um 3 Einheiten nach vorne verschoben) im 60er. Kurse darunter bärisch, darüber setze ich auf Longs. Je höher die Zeitebenen, desto stärker die Relevanz.Ich denke, einfacher gehts kaum.

    Es gibt ja genügend Märkte, wo man sich auch als Bulle betätigen kann.

  4. ….gemeint ist natürlich Forex!

    Hatte ich ganz vergessen zu fragen: Stellst Du bitte nochmal ein aktuelles Seasonality-Chart für den März hier rein. Das Februar-Bild hat mich den ganzen Monat begleitet.

  5. hmmm….
    das war mal ne Ansage heute. Sollte das letzte Zwischenhoch bei 1332 fallen, darf ich mir den BEARISH Market-Call wieder schenken.
    Ich ärgere mich gerade warum ich konsequent verkauft und long gegangen bin. Mein short ist jedenfalls raus mit +-0. Da merkt man wie wichtig es ist den Stopp nachzuziehen.
    Wie gesagt: Sollten 1332 fallen, werde ich nach Einstiegen suchen

  6. Hallo Lukas,

    das geht mir genauso. Bin gerade short eingeloggt, weil das GAP zu ist.
    Hmmm…bin mir unsicher ob das gut war.

  7. Sage mal Lukas,

    wie läuft es denn im Börsenspiel? Da schaue ich gelegentlich mal rein. Ich hatte dafür dieses Jahr keine zeit, anstonsten wäre ich mit von der Partie

  8. Hi Klewe,
    im neuen Posting habe ich den Saisonality Chart verlinkt, den Du angefragt hattest. Dein 3×3 EMA sieht wirklich nicht verkehrt. Gar nicht mal so schlecht der Ansatz, habe ich bislang nie benutzt diese Offset-Einstellungen… Ich nutzte gern den 23er MA und EMA und auch da sehen die Ergebnisse mit einem Offeset von bis zu 3 auf den ersten Blick gut aus

    @Heiko: Gutes Näschen mit dem short. Bist Du noch drin?
    Zu Deiner 2ten Frage: Die zwei öffentlichen Depots stehen mit glanzvollen -10% da glaub ich
    Habe zwei, drei mal abends nicht geprüft und mir dicke Prügel beziehen müssen. Interessanter Weise, sind trotz höheren DAX Werten seit Einstieg die Shorts im Plus (bis auf 3 ausgestoppte).

    short the weak, buy the strong.

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