und das über Ostern. Am gestrigen Karfreitag (Good Friday nennt sich dieser Feiertag in den USA) war am Vormittag Europäischer Zeit bis 15.30Uhr der Futures-Markt offen. So konnten die Teilnehmer bei dünnem Volumen die Arbeitsmarktdaten (NFP) handeln. Das kam dabei raus:
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich nicht wusste, dass der Markt am Good Friday offen ist und so habe ich mich zunächst doch etwas aufgeregt flat ins Wochenende gegangen zu sein. Andererseits kann man auch froh sein, denn der 16,5 Punkte Ritt (1,4% Verlust) nach Veröffentlichung der Zahlen hätte auch gehebelt entgegen der Positionsrichtung agieren können ohne Eingriffsmöglichkeit, denn mein Broker hatte zu. Insofern dann doch wieder Glück gehabt. Ich nehme das als Wichtige Lehre mit, mich bei allen offenen Positionen weiter die Öffnungszeiten des Brokers zu richten und bei allen Feiertagen zu kontrollieren ob die Öffnungszeiten zu den Futures-Märkten passen.
Ein zweiter Faktor hat mir hier auch in die Hände gespielt: Der Kurzfristige Trend war down und eine meiner Überlebensregeln ist, nur 1x pro Woche entgegen des Trends handeln zu dürfen. Das auch nur mit verkleinerter Position und nur als kurzer Skalp-Trade, der nach spätestens 5 Punkten zu ist. Diesen Trade hatte ich am Donnerstag Vormittag laufen. Ich bei 1390,5 long (entspricht ca. 1386 im Future) und wollte bei 1396 schließen, zog den Stopp etwas früher auf Pari und wurde dafür bestraft. Ein Beispiel dafür, dass risikoarmes Trading Performance kostet. Unterm Strich muss ich wohl sagen, dass es ein Tradingfehler war, denn der Trade hatte kein “zweites Bein” (Retracement) gebildet und mit einer Gegenbewegung noch gerechnet werden musste. Insgesamt verpasste ich damit die anvisierten 5 Punkte in Richtung Gap-Close oder knapp 1000 Euro. Man stelle sich vor, dass dieser Trade geklappt hätte und ich entgegen Regelwerk nicht geschlossen hätte… Auch schon alles passiert. Wäre eine teure Angelegenheit geworden. So relativiert sich der Ärger über das unnötige Ausgestoppt werden schnell. Hier der Chart:
Das Schöne am Trading ist aber, dass man sich darüber nicht ärgern muss, denn auch in der nächsten Woche wird es wieder Möglichkeiten geben. Wichtig hierbei ist nur zu lernen und zu versuchen einen solchen Fehler nicht noch einmal zu machen. Heißt: Lieber auf ein Retracement warten, auch wenn man sich des Bodens sicher ist. Klar ist aber dennoch, dass zu viel auch nicht falsch gemacht wurde, weil es meine Aufgabe ist mein Kapital zu schützen, insbesondere bei Trade gegen den Trend. Auch wichtig: Das Einhalten der Exit-Vorschriften, insbesondere beim Handel gegen den Trend. Was zu guter letzt vielleicht auch noch gesagt werden sollte mit diesem Beispiel ist, dass es im Trading nicht ausreicht eine Vorstellung über die Richtung zu haben um positive Trades abzuschließen. Trading heißt die richtigen Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt treffen zu können.
Zu guter Letzt wünsche ich allen ein schönes Osterwochenende und verlasse mit dem folgenden Zitat:
“If you are ready to give up everything else – to study the whole history and background of the market and all the principal companies… as carefully as a medical student studies anatomy – … and, in addition, you have the cool nerves of a great gambler, the sixth sense of a clairvoyant, and the courage of a lion, you have a ghost of a chance.” —Bernard Baruch (Financier, speculator, statesman, presidential adviser, 1870-1965)