Rückblick und Ausblick

zunächst einmal ein frohes, erfolgreiches und vor allem gesundes Neues 2013. Wir werden es wieder rocken und die nächsten Schritte machen. Das vergangene Jahr hat mir sehr Spaß gemacht hier im Blog und ich möchte hierfür allen  aktiven Besuchern danken. Durch Eure Kommentare entstand ein fruchtbarer Dialog, der mich anspornt und den ich sehr schätze. Danke nochmals für die Zeit, die Ihr Euch nehmt.

Rückblick 

Das Jahr zeigte sich sehr bullish. Dass es sehr bullish werden könnte, darauf hatte ich Anfang Januar 2012, ich will nicht sagen prognostiziert, aber es standen 80% Erfolgswahrscheinlichkeiten auf der Habenseite. Bullishe Settings wollte ich agressiv angehen und das tat ich auch. Mit Erfolg. Ich hoffe, dass der ein oder andere auch hier einen Input erhalten hat für seine Tradingszenarien, v.a. auch was die persönlichen Tradingkompetenzen betrifft.

Verbesserungspotential gibt es natürlich auch. Unter anderem was das Bloggen hier betrifft. Beim Aufarbeiten es Jahres ist mir aufgefallen, dass ich nur ein einziges mal im gesamten Februar geschrieben habe, im März nur 2x. Das wird sich ändern. Ich bin mir nur nicht so sicher, was ihr gerne lesen wollt. Marktausblicke, Trading-KnowHow, Fehleranalysen, Depotaktionen? Lasst es mich wissen.

Verbesserungspotential – reichlich wie immer – gibt es auch beim Traden. V.a. während der Berichtssaison fällt es mir nach wie vor schwer Fehler zu vermeiden. Ich hatte im Januar beispielsweise zu Anfang der Berichtssaison meine Longs glatt gestellt und hatte dann Schwierigkeiten auf den mit Volldampf fahrenden Zug wieder aufzuspringen. Da sind zum einen die großen Gaps außerhalb der regulären Handelszeiten, denen ich mich nicht aussetzen möchte, zum anderen auch die Tendenz, dass es genau dort dreht. Die richtige Strategie wäre gewesen nicht zu schließen, sondern einfach die Stopps nachzuziehen. Ich werde mich dieses Jahr für den Mittelweg entscheiden und Trendpositionen vielleicht halbieren.

Was mich im Nachgang sehr freut, ist: Das Ende der Bullenbewegung hatte ich am 4. April richtig interpretiert, kurz später am 9.4. hatte ich für Ende Mai das Ziel dieser Korrekturbewegung, sowohl preislich als auch zeitlich richtig angegeben. Kein völliger Zufallstreffer, denke ich, auch wenn die scharfe Gegenbewegung Ende April so nicht eingeplant war. Saisonal und technisch ließen sich die Dinge jedenfalls sehr gut prognostizieren. Wie man das tradet – wie immer – ein ganz anderes Paar Schuhe. Prognosen aufstellen ist das eine, sie erfolgreich zu traden ist bedeutend schwieriger. Mir ist beim Lesen der Kommentare auch immer wieder aufgefallen, unser fleißiger Kommentator “Kosmotrade” hat ein extrem feines Gespür für Marktwendepunkte. Respekt.

Insgesamt ist die Qualität der Prognose von mittelfristigen Marktbewegungen auf ein sehr gutes Niveau angekommen. Ich bin jedenfalls zufrieden. Zufrieden vor allem, weil ich mittlerweile sicher bin, dass die technische Analyse der richtige Weg ist. Richtig mächtig wird die techn. Analyse vor allem dann, wenn man es schafft die Marktreaktionen an den wichtigen technischen Level zu deuten. So lassen sich Fehlsignale auch vermeiden. Z.B. konnte ich Mitte August das vermeintliche Top als nicht haltbar entlarven. Falsch lag ich eigentlich nur im Januar zur Berichtssaison in Q1. Die Sommerrallye ab Juni war für viele, die nachrichtenorientiert an der Börse agieren zu Zeiten politischer Rettungsaktionen in Europa für angeschlagene südeuropäische Staatskassen, sicher nicht verständlich und überraschend. Wir hatten sie auf der Rechnung, denn die März-April Bewegung war eine saubere technische Korrektur, mit Panik-Schlussverkauf. Der Markt war bereinigt von zittrigen Händen.

Auch wenn Eigenlob stinkt, es gibt professionelle Unternehmen, die ihre Marktanalysen viel Geld verlangen. Sie bekommen diese Treffer für mittelfristige Marktwendepunkte bei weitem nicht hin:

2012_review

 

Kleiner Ausblick 2013

Ich war in den vergangenen Tagen in Hamburg und im Flieger konnte ich es mir nicht verkneifen mir die FocousMoney zu schnappen. Oh man… Da wird 2013 als das Börsenjahr bejubelt, es wird zum Investitionsangriff geblasen und das – obwohl der Dax schon schlappe 25% zulegen konnte in 2012. Sämtliche dort geführte Musterdepots konnten den DAX nicht schlagen. So hat das letzte Jahr vielleicht auch wirklich was Gutes. Dadurch, dass der DAX so stark war, vermute ich, dass ihn viele Fond-Heinis nicht überbieten konnten und so immerhin keine Prämie (fürs Nix-Tun) kassieren. Im FocusMoney, um da noch einmal drauf zurück zu kommen, kommen die einzigen Bedenken zur Entwicklung der Schuldenkrise in Europa. Von Italien, Griechenland, Protugal wird da gefasselt. Ich sage: Keine Sau wird das interessieren in 2013. Die Leute haben es satt! Das Thema ist durch. Man konnte doch im Dezember schon sehen, dass die Märkte auf Rating-Änderungen in Europa nicht mehr reagieren. Das aktuelle Thema heißt USA und deren Versuchuldung, “fiscal cliff”. Das ist die neue Sau, die durchs Dorf getrieben wird. Zumindest für das erste und bestimmt noch ins zweite Quartal in 2013, vielleicht auch länger.

Ích werde mich weder für Europa noch für die USA interessieren. Der Preis und die Bewegungen an wichtigen Preislevel sagen viel mehr über die Psychologie der Marktteilnehmer als der Versuch die Intentionen von Millionen verschiedener Teilnehmer zu interpretieren. Es ist im Grunde völlig wurscht ob jemand seine Aktien wegen einem Zeitungsberichtes los werden will oder einfach weil er frisches Geld braucht weil er in den Urlaub fliegen will. Der einzige, der uns die Richtung verrät ist der Preis. Die Art und Weise wie sich ein Preis verhält ist immer gleich. Am preis- und zeitlichen Ausmaß von Bewegung und Korrektur sieht man sehr leicht und sehr unkompliziert ob der Großteil der Teilnehmer positiv oder negativ gestimmt ist und muss nicht wilde Herleitungen ziehen wer wieso und warum seine Aktionen so tätigt und nicht anders. Märkte bewegen sich immer, nur die Leute in den Redaktionen kommen nicht immer mit.

Januar

Durch die scharfe Korrektur, die bereits früh und ausgerechnet zur vielerorts eigentlich erwarteten Santa-Rallye einsetzte, ergeben sich Kursziele im S&P500 von ca. 1475 Punkten. Ich erwarte sie im Januar, spätestens im Februar. Mein im Dezember aufgestelltes Korrekturszenario für den Januar muss ich verwerfen, weil die Korrektur bereits erfolgt ist. Ich trade den Januar definitiv long. (Stand 3.1.) Wenn die oben genannte Marke erreicht ist und man Bären im Chart sieht, kann mit einer größeren und stärkeren Korrektur gerechnet werden. Insgesamt muss man mit seinem Optimismus dieses Jahr bescheiden umgehen, denn eine gescheiterte Santa-Rallye ist ein guter und verlässlicher Indikator für ein maximal mittelmäßiges Börsenjahr. Die US-Märkte werden sicher nicht erfreut auf Steuererhöhungen und Einkommenskürzungen reagieren. Weiter will ich gar nicht wagen in die Zukunft zu schauen. Die Stärke des Gesamtmarktes wird davon abhängen, wie auf Beschüsse zu Steuererhöhungen reagiert wird. Eines traue ich mich aber. Das Jahr wird wie gesagt maximal flat, eher rot.

Im Januar, eigentlich fürs gesamte Quartal 1 bin ich long gestimmt für Gold und Kupfer. Schlicht aus saisonalen Gründen. Unternehmen, die diese Rohstoffe benötigen, akkumulieren. Genauer gesagt, ihre Mitarbeiter, die aus dem Neujahrsurlaub zurück sind und den Auftrag haben die Jahresproduktion zu sichern. Angebot und Nachfrage.

Das war’s auch schon. Ich wünsche Euch einen guten Start ins Neue Jahr!!

Lukas

 

5 Gedanken zu „Rückblick und Ausblick“

  1. Ich wünsche allen einen guten Start im Jahr 2013!

    Ich schließe mich der Meinung an, dieses Jahr wird ein schwieriges ‘seitwärts’ Jahr und das Starren auf die Vorjahresperformance ist meist ein Grund, die gierig gewordenen Kleinanleger in die Falle zu locken.

    Zu heute sage ich nur, politische Börsen haben bekanntlich immer kurze Beine.

    Beim Kupfer ist http://www.seasonalcharts.de/future_metalle_copper.html eindeutig, beim Gold weniger. Das ständige Erwähnen – sofern nicht Publizitätsvorschriften sie dazu zwingen -, dass die Großinvestoren Soros und Paulson Gold massiv long sind… also am 30.09.12 standen wir noch bei 1800 USD im Gold http://www.insidermonkey.com/hedge-fund/paulson+%26+co/18/#/ffp=2012-09-30&fot=7&fso=1&pfp=2012-09-30

    Rechne ich 1800 minus 29 Prozent komme ich auf einen Durchschnitts-EK von 1278 USD, also eine ziemlich alte Position!

  2. Stimmt. Wobei heute schon Spaß gemacht hat, wenn man auf der richtigen Seite war… :D Zwar nur mit Halber Position, aber ein sehr guter Trade, der genau so sein musste. Mit voller Position tradet man so politische, Nachrichtenbörsen nicht. Im Wikifolio hatte ich es aber getan und war zu 75% short. Da darf ich noch dazulernen…

    Danke für den Hinweis zu Gold und Kupfer. Bzgl. Gold hat sich eine technisch pefekte (besser geht es wirklich nicht) ABC-Korrektur im Großen Bild ergeben, die abgeschlossen ist. Gemeint ist die Korrektur seit Hoch Ende Oktober bei 1792, das A und B im November und das C nun im Dezember wie es aussieht und zwar perfekt zum 1,62% Fibo Retracement. Die Bewegung spricht sowohl Fans von Elliott an, als auch die Klassiker, denn der Bereich rund um 1635 war ein wichtiger Widerstand, nun Unterstützung. Perfekt.

    Mit Paul Johnson auf der Seite zu stehen ist auch nicht soo schlecht. 1850 sind das erste Ziel.

  3. Ich halte meine Positionen mehrere Wochen und Monate, demzufolge bin ich ein positionstrader. Daher würde ich ûber Beiträge freuen, die die Monatssicht thematisieren!
    P.s. Sse geht ab ;)

  4. Scheinst, Recht behalten zu haben, Klewe. Da hat’s mich heut aus der Gold Position gedrückt. Kupfer ist dagegen noch dabei und hat “nur” korrigiert bislang. Will mir trotzdem nicht so richtig gefallen der Verlauf, auch wenn er insg. deutlich stärker ist als bei Gold. Nächstes mal hör’ ich gleich auf dich und schließ direkt ;-)

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